Salzburg

Gestern habe ich noch schnell den Wetterbericht gecheckt und dabei festgestellt, dass es heute Zeit für eine Städtereise ist. Die Sonne versteckt sich und die Temperaturen eignen sich auch nicht für den See.

Heute morgen war ich mal wieder, wie häufiger, vor allen anderen wach. Ich habe mir einen Kaffee gekocht und die Ruhe genossen. Dabei habe ich mein Buch weitergelesen. Als mein Kleiner aufstand haben wir uns geeinigt, dass er (vor-) liest und ich häkel. Leider fiel mir dabei auf, dass meine Zündschnur heute eine extrem kurze ist. Das zweite Kind kam aus seinem Loch gekrabbelt und sofort wurde es lauter und man war sich stets uneins. Der ganz normale Wahnsinn. Mein innerer Antrieb war es, sofort loszumeckern und um Ruhe zu bitten. Aber es sind Kinder, somit bat ich lediglich um Zimmerlautstärke und weniger Gekeife. Meine Beine zitterten, mein Kopf schmerzte und ich war innerlich maximal unruhig. Zeit für eine Hunderunde, dringend sogar. Da wir aber gleich loswollen macht es keinen Sinn ne riesige Runde zu machen, also nur kurz atmen.

Nachdem wir wieder da waren hieß es Tasche packen und los. Trinken einpacken, ein paar gesunde Äpfel 🍎, die wir vermutlich unangetastet wieder mit zu Wohnung bringen und natürlich Hundebeutel. Und los...

Die Fahrt war laut, zickig, schmollig und unglaublich anstrengend. Wie mein geliebter Ehemann das dermaßen ignorieren kann ist mir zum jetzigen Zeitpunkt absolut schleierhaft. Ich könnte durchgehend aus der Hose springen.

In Salzburg angekommen parkten wir direkt neben dem "Augustiner Hofbräuhaus", denn da sollte unsere Städtetour final enden. Aber erstmal hoch zur Burg, zur Salzburg. Auf dem Weg dahin legten wir viele Höhenmeter und Kleinkriege zurück. An jedem Spielplatz (und davon gab es auf unserem Weg genug) powerte die Bagage sich aus und trotzdem war genug Luft zum keifen, streiten, kloppen, schmollen und anstrengend sein.

Auf der Burg angekommen kauften wir Tickets und ich bemühte mich, mit meinen immer noch total zittrigen Beinen die Steigung zu erklimmen. Auch hier rannten die drei Hoch und waren nicht kaputt zu bekommen. Hier war es nun doch spannend genug, dass die Streitigkeiten mal für eine halbe Stunde auf Eis gelegt wurden. Wir haben zwar keine Ritterrüstungen, Ställe und Kerker gesehen, aber dafür Kanonenkugeln, Kanonen und Schießschaten.

Nachdem wir alles gesehen hatten marschierten wir in die Altstadt. Der brave Hund stets am Fuß und absolut vorbildlich, ganz im Gegensatz zu dem einen oder anderen Zweibeiner 🤭 In Salzburg kauft man natürlich Mozartkugeln, die auch noch allen beteiligten schmecken (so ein Mist, hatte gehofft, ich müsse nicht teilen).

Leider gibt es in Salzburg auch einen "Liebeskind"-Shop, an dem ich nicht vorbeigehen konnte. Ich hab es wirklich versucht ✌🏼 "Leider" war ich dort recht erfolgreich im Geld ausgeben, aber Handtaschen kann man bekanntlich immer gebrauchen. Oder etwa nicht?!? 😁

Nun aber wirklich ins Augustiner, alle haben Hunger und Durst. Dort angekommen kümmern sich die anderen vier um Speisen und Getränke und ich habe kurz Zeit mich zurückzuziehen und zu atmen. Das brauche ich auch, denn heute ist wirklich nicht mein Tag. Aber nach leckerem Essen und nem kühlen Getränk geht's etwas besser.

Da dem Gatten die Maß gut mundeten, fahre ich zurück. Im Auto angekommen drehen die Kids wieder frei, dieses Mal aus Müdigkeit. Es ist laut, keifend und man streitet sich um alles um was man sich streiten kann, oder auch nicht. Natürlich verpasse ich direkt mal die Ausfahrt, weil ich mich null konzentrieren kann. Hach ne, wat is dat herrlich. Die restliche Fahrt bemühe ich mich alles zu überhören, was mir einiges abverlangt. Aber wie sagt man so schön: nichts ist unmöglich.

Zuhause angekommen verziehe ich mich freiwillig in die Küche und kümmere mich um einen Abendsnack für alle. Es soll schließlich keiner hungrig ins Bett gehen. 

Jetzt zocken die vier noch unten Basketball und Fußball und ich genieße das alkoholfreie Radler und die Freiheit. Gleich gehe ich freiwillig ins Bett. Der Tag hat micht geschlaucht...