Seit 07:30 Uhr bin ich mal wieder wach. Zu müde um aufzustehen aber zu wach um liegen zu bleiben. Ich wälze mich noch 20 Minuten durchs Bett, um dann entnervt aufzustehen. Als ich das Schlafzimmer verlasse treffe ich auf meine ausgeschlafenen Zwillinge. Wir bereiten das Frühstück vor und die zwei hauen sich erstmal die guten Semmeln rein. Jammi.
Ich kann mich kaum bewegen, jede Faser meines Körpers scheint ne Tonne zu wiegen. Für meine Zwillinge kämpfe ich mich trotzdem durch. Ich räume den Tisch wieder ab und kümmere mich um die Küche. Die Kids verkrümeln sich in ihr Zimmer und ich schnapp mir meine Häkelsachen. Irgendwann steht der Gatte auf und wir trinken noch gemeinsam eine Tasse Kaffee im Bett. Die Kids haben es mittlerweile nach draußen geschafft und spielen mit anderen Kids im Bach. Ich liege im Bett. Am liebsten würde ich hier liegen bleiben.
Das Wetter ist bombastisch und wir beschließen zum See zu gehen. Es fällt mir schwer, aber ich bin natürlich dabei. Wir packen Alles zusammen und machen uns mit dem Bollerwagen los. Der Hund und die Mäuse entern sofort den See, wo sie auch, bis wir wieder gehen, nicht mehr rauskommen. Ich lege mich auf die Luftmatratze und liege. Ich schaffe es nicht in den See zu gehen, obwohl ich eigentlich gerne würde. Ich schaffe gar nichts, außer zu liegen. Von hier aus beobachte ich meine Kinder und den Mann, alle haben Spaß an diesem schönen Sommertag. Warum ich nicht? Alles ist perfekt, der Ort, die Gesellschaft, das Wetter, einfach alles. Trotzdem fällt mir jedes Lächeln schwer und von der Selbstakzeptanz wollen wir gar nicht reden. Natürlich liege ich angezogen auf meiner Luftmatratze.
In solchen Situationen hasse ich mich noch mehr. Ich verstehe einfach nicht, warum ich nicht locker leicht sein kann, wie alle anderen. Warum jede Bewegung so anstrengend sein muss. Warum ich nicht einfach mit meiner Luftmatratze in den See gehen kann und meine Kinder von da beobachten kann. Stattdessen bin ich wie angewurzelt. Irgendwann beschließen wir zu grillen und beenden den Tag am See. Davor steht noch das Aufräumen. Ich sammel alles ein und wir machen uns auf den Weg zum Grillplatz. Der volle Bollerwagen ist ganz schön schwer und ich sehne mir den starken Gatten herbei, der bereits zum Grill losgestampft ist um alles zu organisieren. Natürlich schaffe ich es auch alleine, aber ich muss kämpfen. Nicht wegen des Gewichts, sondern wegen meiner Lust und Motivation. Momentan passiert es mir sehr häufig, dass mitten in einer Aktion (welcher Art auch immer) meine Motivation plötzlich weg ist und ich mich tierisch zwingen muss weiterzumachen. Am Grill angekommen sitzen wir gemütlich Beisammen und genießen unser Essen. Ivh merke, dass mir einfach alles zu viel ist und ich mal wieder komplett durch bin und verabschiede mich in mein Schneckenhaus. Ich merke selber, dass ich gerade den falschen Weg beschreite und überlege, was mir gut tun würde. Bewegung und Einsamkeit. Ich beschließe also spontan joggen zu gehen. Natürlich starte ich konditionell mal wieder bei null, aber das ist meiner blöden Depression egal. Also ziehe ich mich um und melde mich ab. Meine Tochter möchte mich gerne begleiten, aus der Einsamkeit wird also nichts. Wir verabschieden uns und laufen los. Während der "Runde" joggt meine Kleine stets voran und beeindruckt mich in jeder Sekunde. Weil sie so stetig vorweg joggt traue ich mich gar nicht völlig entkräftet stehen zu bleiben, sondern schleife mich die ganze Strecke hinter ihr her. Am Ende bringen wir es auf 4 km aber mir kommt es weitaus länger vor. Meine Herren bin ich unsportlich geworden. Aber ich habe gelernt, dass meinem Körper und vor allem meinem Kopf Bewegung sehr gut tut und deswegen werde ich mich jetzt wieder regelmäßig quälen. Ich hoffe, ich bekomme das hin.
Ich beschließe den Tag mit einer Dusche und einer abschließenden Hunderunde mit Hund und Gatten.
Es war heute hölleschwer überhaupt irgendwas zu machen, aber rückwirkend betrachtet hat es trotzdem irgendwie geklappt.
Hoffentlich wird es morgen besser, aber ich fürchte, jetzt kommt erstmal wieder das Loch 😕
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