"Einfach" machen...

Veröffentlicht am 9. August 2023 um 08:21

Es regnet nicht. Ein kleines Wunder derzeit denn momentan scheinen wir in einem Feuchtgebiet zu leben. Diesen Sommer kann definitiv niemand sagen,dass er zu trocken oder zu warm sei. Aber jetzt regnet es gerade nicht. Meine Freundin und ich beschließen unsere Walking-Karriere wieder anlaufen zu lassen, doch je näher der Zeitpunkt des Los müssens rückt, desto bleiernder wird mein Körper. 15:30 hole ich sie ab, doch um 15:00 Uhr sitze ich immer noch auf der Couch und stricke. Ich kann mich einfach nicht animieren aufzustehen und mich umzuziehen. Aufstehen, die ganzen Treppen hoch, Sachen einsammeln, ausziehen, wieder anziehen, wieder runter...all das scheint mir nahezu unmöglich. Und da bin ich immer noch nicht losgelaufen. Ich nehme all meinen Mut zusammen und teile mich meinem Gatten mit, sage ihm, wie unerreichbar für mich der Walk gerade zu sein scheint und wie bleiern sich alles anfühlt. Seine therapeutische Antwort: "zieh dich an und los. Bewegung tut gut und Wetter ist gerade top". Na prima, tolle Reaktion. Ich ärgere mich darüber und denke dann nach, welche Reaktion ich besser gefunden hätte. Natürlich ist das die beste Reaktion, die er mir entgegenbringen kann und das schnalle nach einiger Zeit sogar ich.

Umgezogen bin ich immer noch nicht.

Der Zeiger der Wanduhr kennt kein Erbarmen. Er rast förmlich seine Runden und zeigt mir, dass es nicht besser wird. Weil ich meine Freundin nicht warten lassen möchte begebe ich mich zum Aufstieg in die zweite Etage und ziehe mich um. Gefühlt passiert das alles in Zeitlupe. Dank meiner Tabletten werden die Sportsachen nicht unbedingt weiter, was mich auch tierisch abnervt aber leider gerade nicht zu ändern ist. Abfinden kann ich mich damit trotzdem nicht.

Um 15:20 habe ich es dann doch endlich geschafft und stöckel los. Im Prinzip hat mein Gatte Recht mit dem was er sagt: Bewegung tut gut. Aber das ist immer mit so viel "Machen" verbunden. Ich bin pünktlich bei meiner Freundin, freue mich sie zu sehen und genieße jede Sekunde. Kurzfristig kann ich die Leichtigkeit des Lebens genießen.

Zuhause angekommen verfalle ich wieder in meinen Blei-Anzug. Ich müsste duschen. Aber duschen bedeutet ausziehen, duschen, abtrocknen, eincremen, anziehen, Haare föhnen.... All das erscheint mir nahezu unmöglich zu bewältigen. Aufgrund dessen bleibe ich vorsichtshalber erstmal sitzen. Es nervt mich selbst, dass ich nicht einfach losstapfe aber ich kann einfach nicht.

Irgendwann schaffe ich es dann doch unter die Dusche, setze mich danach aber erstmal aufs Bett, statt mich einzucremen. Oh man, was gäb ich dafür diesen Anzug aus Blei loszuwerden!!!

Irgendwann habe ich es dann endlich geschafft und habe aus einer Stunde walken quasi eine Tagesaufgabe gemacht 🙄

Wann hört das endlich auf?!?

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