Wie in jedem guten Leben gibt es Tage, da läuft es besser und Tage, da läuft es weniger gut.
Ich hatte jetzt eine viermonatige Phase, in der es mir gut ging und ich mein Leben leben und genießen konnte.
Schwups manövrierte ich mich ins nächste Disaster. Die Tabletten, die machen, dass es mir gut geht , machen auch, dass ich zunehme. Damit kann ich leider so gar nicht umgehen. Jeden Tag sehe ich mich morgens im Spiegel und ekel mich vor mir selbst (hier schwabbelts, dort schwabbelts, die Klamotten passen nicht mehr und/oder ich bin eingequetscht wie eine Pellwurst,...). Jetzt kommt auch noch das gute Wetter, jeder freut sich, alle sind happy. Für mich bedeutet es, ich muss schauen, was mir noch passt und hoffen, dass es nicht zu reingeschossen aussieht bzw. es nicht zu ekelig schwabbelt. Irgendwas ist halt eben immer.
Nachdem ich meinem Therapeuten davon berichtete, befand dieser, dass wir die Mittagsdosis Antidepressivum ausschleichen. Vielleicht reicht das schon. Ich habe nun vier Monate sehr positiv empfunden und gelebt, mein Gehirn könnte gelernt haben, dass es auch schön sein kann. Also schleichen wir nun seit vier Wochen die Tablette aus und ich hab das Gefühl, dass das keine gute Idee ist. Ich werde wieder antriebslos und lustlos, nehm wieder weniger am Alltag teil kurzum bekomme den Arsch weniger hoch. Irgendwas ist eben immer.
Ich kämpfe, weil ich will weder schwabbelig sein, noch antriebslos. Mal sehen, wer stärker ist: die Depression oder ich. Es wird immer gute Zeiten und schlechte Zeiten geben.
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