Ach jaaa, mit mir und dem Leben, dat klappt mal wieder super... NICHT. Nicht mal meinen depressiven Blog bekomme ich regelmäßig gefüttert. Ich kann euch aber versichern, beim Hund klappt's besser.💪🏼
Diese Sportgeschichte nervt mich hart ab. Bin jetzt zum Nordic Walking gewechselt, so richtig mit Stöcken und Technik usw, aber ich fühle mich dabei trotzdem eher wie eine gehetzte Muddi. Jemand, der nicht joggen kann und trotzdem so schnell es geht wegzukommen.
Ich weiß, ich muss mein Denken ändern, ich weiß, jemand anderem würde ich sagen: mega, dass du überhaupt losgehst, sei stolz auf dich! Ich weiß das alles, aber nur im Kopf. Mein Mann arbeitet ganz hart daran, dass es auch in meinem Herzen ankommt und ich glaube, er bekommt es hin. Und bis dahin halte ich durch und rede mir ein, dass Walken besser als nix ist.
Eine gute Nachricht habe ich aber auch: ich habe das Kochen wieder für mich entdeckt. Endlich bin ich mal wieder in der Lage in der Küche zu stehen und mich um die Mahlzeit für meine Familie zu kümmern. Und damit meine ich nicht Bratwurst im Brötchen oder Spiegelei auf Brot. Mein Mann freut sich sehr darüber denn es bedeutet endlich ein wenig Entlastung. Wenn ich das so schreibe denke ich, ein Leben mit einem depressiven Menschen zu führen muss der Horror sein. Man hat quasi ein stets schlechtgelauntes Kind. Jemanden, der kaum bis gar nicht für sich selbst sorgen kann, der Mehraufwand bedeutet und um den man sich, schlimmsten Falles, noch Sorgen machen muss. Vielleicht brauchen wir eine Depri-Höhle. Sowas wie früher die Opium-Höhlen. Die Depris können da reingehen, man muss sich keine Sorgen machen und nicht um sie kümmern (macht der Herr der Höhle) und die ohne Depris können entspannt weiterleben.
Wisst ihr...mir geht diese Krankheit tierisch auf den Sack. Ich will das nicht haben. Ich will lachen, durch den Regen tanzen, Leichtigkeit verspüren, Freu(n)de im Leben haben, mich gerne kümmern und den Arsch hochkriegen...all das und noch viel mehr. Stattdessen sitze ich auf der Couch und Stricke. Stricken ist auch toll, ja klar. Aber ihr wisst, was ich meine.
Am Wochenende habe ich spontan eine Hin- und Rückfahrt mit dem Zug nach Erfurt gebucht. Meine Freundin hat Geburtstag und ich fahre sie besuchen. Das hat sich gut angefühlt und tut es immer noch. Ich freue mich darauf und das ist doppelt schön. Erstens ist "sich auf was freuen" schön und zweitens ist das eine Gefühlsregung. Gefühle sind leider Mangelware, umso schöner, dass dort eins da ist. Ende August geht's nach Erfurt. Und es wird gut!!!!
So, jetzt wird es Zeit für eine Hunderunde 🚶🏼♀️🐕 Frauchen muss vor die Tür.
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